Unter Geschichte finden Sie kurz zusammengefasst die Geschichte unseres Gotteshauses
seit dem 13. Jahrhundert sowie Links zu weiteren Informationen.

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    Mit dem obigen Text beginnt Hauptlehrer Karl Dehner seine 1913 verfasste Schrift "Zur Geschichte der Kirche zu Sigmaringendorf." Diese von ihm  angesprochene erste Kirche, die schon 1249 bestand, war gotisch und klein und stand wohl schon auf dem Platz des heutigen Gotteshauses.
Im Laufe der Jahrhunderte kam sie "aber nach und nach in Verfall und einen recht schlechten Zustand". So beklagte sich 1611 der damalige Pfarrer Johannes Wenglin bei seinem Abt darüber,"wie eng, schlecht, unansehnlich und dazu baufällig die Kirche sei, und wenn nicht Sankta und Sakramentalien darin wären, eher einem andern als einer Kirche verglichen werden möchte“. Weihbischof Jakob von Konstanz, der von seinem Bischof nach Sigmaringendorf geschickt wurde,  um die Sache in Augenschein zu nehmen, bestätigte, "daß die äußerste Not erfordere, eine neue Kirche zu bauen."

Daraufhin wurde noch im Jahre 1611 "das alte baufällige gotische Kirchlein" abgerissen, den Turm aber ließ man stehen. "An denselben baute man, .... ein romanisches Langhaus, an das sich das Chor, ein halbes Sechseck bildend, anschloß."
Die Kanzel befand sich auf der linken Seite des Langhauses, vor dem Choreingang.
Die Kirche hatte 3 Emporbühnen, eine vor dem Choraufgang an der rechten Langseite, die als Sänger- und später als Orgeltribüne diente und zwei übereinanderliegende im hintern Teile des Schiffes. Die untere bestand aus 2 Hälften, die mitten einen Durchgang ließen für das Hereintragen von Kreuzen und Fahnen bei Prozessionen."

Im Jahre 1680 mußte die Kirche schon renoviert werden, was mehrere Jahre in Anspruch nahm, so daß die Arbeiten erst 1684 beendigt wurden. Unter anderm erhielt sie ein neues "Pflaster".

1764 wurde die Kirche mit einer "Gibsdecke" versehen (wahrscheinlich hatte sie vorher nur eine Holzdecke).

Im 19.Jahrhundert wurde durch die anwachsende Einwohnerzahl die Kirche wieder zu klein und deshalb wurde 1847 "allen Ernstes der Plan erwogen, die Kirche zu einem Gemeindehause
umzubauen (gemeint ist ein Art Rathaus für die politische Gemeinde einschließlich Feuerwehrlokal usw.)  und ein neues Gotteshaus zu erstellen. ... Darnach sollte die Kirche durch eine Zwischendecke in 2 Stockwerke abgeteilt werden. Das neue „Gemeindehaus“ hätte dann im I., (unterm) Stockwerk enthalten: Außer Backküche, Backstube, Holzlager u. Spritzenremise noch 2 Küchen u. 4 Zimmer. II. Stock: Abstandsstube, Zimmer für den Bürgermeister, Saal zur Gemeindeversammlung, eine Küche nebst 8 Zimmern."

Ein Bauplatz für die neue Kirche war bereits hinter dem jetzigen Pfarrhaus erworben worden.
Der  „Geldmangel“ der Gemeinde verhinderte jedoch - "gottlob" schreibt der Chronist Karl Dehner - die Ausführung des Planes.

Statt dessen entschied man sich dann für eine Erweiterung der Kirche und so entstand 1852 die Bauform, die wir heute noch sehen. "Zunächst wurde das alte Chor der Kirche abgebrochen. An die freie Stelle setzte man ein großes, geräumiges Querschiff mit einer quadratischen Kassette in der Mitte, die links u. rechts von zwei gußeisernen Säulen getragen wird. Jede Seite des Querschiffes erhielt an seinem Giebel eine Tür und 3 Fenster. An das Querschiff schließt sich das Chor an, im halben Zehneck erbaut, mit 4 großen u. einem kleinen runden Fenster."..."Das Langhaus erhielt nur noch eine Empore, die Orgelbühne, die von Wand zu Wand reicht."



In den Jahren 1888/89 wurden im Chor der Kirche 4 gemalte Glasfenster aus der Kgl. Hofkunstanstalt Mayer in München eingesetzt, von denen jedes 500 M kostete. Es waren Spenden des damaligen Pfarrers Geiselhart u. einiger Bürger von hier. Die Gemälde stellten dar: Herz Jesu, Herz Maria, St. Joseph, St. Antonius.

Das Antoniusfenster wurde beim Bau der vorderen Sakristei im Jahre 1954/55 von beiden Seiten zugemauert und darunter die Tür zur vorderen Sakristei eingebaut. Die anderen Chorfenster wie alle Fenster in der Kirche wurden bei der Renovation 1965 durch die von Prof. Anton Wendling geschaffenen Glasfenster ersetzt.
Bei der Renovation 2019/2020  wurde das Antoniusfenster wieder entdeckt und freigelegt. Das vordere Chorfenster von Anton Wendling wurde zurückgesetzt und so darüber angebracht, dass es sich öffnen lässt und das Antoniusfenster darunter sichtbar wird. Die ganze Konstruktion wird von hinten beleuchtet. Um wieder die ganze Höhe des ursprünglichen Fesnterausschnitts zu gewinnen, wurde die Tür zur vorderen Sakristei nach rechts verlegt.

Ursprünglich hatte jede Seite des Querschiffes am Giebel eine Tür und 3 Fenster (siehe oben).  Im Landesarchiv Baden Württemberg gibt es unter https://www.landesarchiv-bw.de/plink/?f=6-112979-1 ein Foto aus der Zeit vor 1938 von der Nordseite der Kirche mit den 3 Giebelfenstern. Im Buch: Sigmaringendorf -Unsere Gemeinde in Bildern aus früheren Tagen (herausgegeben von der Gemeinde Sigmaringendorf 2017) sind die 3 Fenster des Südgiebels auf 3 Fotos gut zu sehen:  auf S. 94 bei der Abnahme der Kirchenglocken im 2.Weltkrieg 1942, in einer Luftaufnahme aus der Mitte der 50er-Jahre auf Seite 22  und ebenso auf dem Foto auf S.46  aus dem Jahre 1960/61.
Die mittleren Fenster über den Türen wurden offensichtlich im Laufe der 60er-Jahre - u.U. im Zusammenhang mit der Renovation 1965 - zugemauert. Jedenfalls hat der Südgiebel in einer Luftaufnahme um 1970 auf S.49 nur noch 2 Fenster.

Die Umrisse sind im Aussenputz - hier auf der Südseite -  noch gut zu erkennen.


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